Da es in letzter Zeit viele antisemitische Tweets gab, äußern sich immer mehr Promis, indem sie Twitter nicht nutzen. Der Boykott, der als Basisaktion unter jüdischen Aktivisten begann, ist schnell gewachsen und zu einem Symbol dafür geworden, wie die Menschen darüber denken, wie der Social-Media-Gigant mit Hassreden umgeht.
Am 25. Mai 2021 verschickte der berühmte britische Rapper Wiley eine Reihe von Tweets, in denen er einige verletzende Dinge über Juden sagte. Dies war der Beginn der Bewegung. Wiley, der mehr als 400.000 Twitter-Follower hat, sagte, dass Juden das Musikgeschäft leiten und Rassismus im Allgemeinen unterstützen. Die Leute waren verärgert über die Tweets und forderten Twitter auf, etwas zu tun.
Obwohl viele Menschen verärgert waren, reagierte Twitter nur langsam. Das Unternehmen brauchte mehr als 48 Stunden, um Wileys Konto zu schließen, was viele Leute als Beweis dafür sahen, dass es sich nicht mit Hassreden befassen wollte. Als Antwort sagten mehrere berühmte Persönlichkeiten wie Sacha Baron Cohen und Gary Lineker, dass sie aus Protest Twitter für 48 Stunden nicht mehr nutzen würden.
In den sozialen Medien verbreitete sich der Boykott schnell und Tausende von Menschen benutzten den Satz #NoSafeSpaceForJewHate, um ihre Unterstützung für die jüdische Gemeinde zu zeigen. Viele jüdische Gruppen schlossen sich den Bemühungen an, und das Board of Deputies of British Jews forderte Twitter auf, mehr zu tun, um den Antisemitismus zu stoppen.
Nicht nur Großbritannien hat sich an dem Verbot beteiligt. In den Vereinigten Staaten versprachen auch Promis wie Alyssa Milano, Debra Messing und Mark Ruffalo, sich 48 Stunden lang von Twitter fernzuhalten. Der Schritt lenkte die Aufmerksamkeit auf das größere Problem der Hassrede in den sozialen Medien und löste eine größere Diskussion darüber aus, wie man damit umgeht.
Twitter sagte, es würde Hassreden als Reaktion auf das Verbot bekämpfen, aber viele Leute glauben es immer noch nicht. Es wurde gesagt, dass das Unternehmen zu lange braucht, um auf Hassreden zu reagieren, und seine Regeln darüber, was Hassrede ist, wurden als zu vage kritisiert. Einige Kritiker sagen, dass Twitter eine stärkere Haltung einnehmen und mehr tun sollte, um die Verbreitung von Hassreden auf seiner Website zu stoppen.
Der Boykott hat auch zu einer Diskussion darüber geführt, was Promis tun sollten, um soziale Gerechtigkeit zu unterstützen. Einige Leute haben gesagt, dass Prominente nur dann über Probleme der sozialen Gerechtigkeit sprechen, wenn es ihnen passt, aber andere sagen, dass ihre Teilnahme eine wichtige Möglichkeit ist, die Aufmerksamkeit auf wichtige Themen zu lenken.
Das Verbot ist nur das jüngste Beispiel dafür, wie soziale Medien zu einem Schlachtfeld im Kampf gegen Hassreden geworden sind. In den letzten Jahren haben sich die Menschen zunehmend Sorgen darüber gemacht, wie Social-Media-Websites zur Verbreitung von Hassreden und radikalen Ideen genutzt werden. Obwohl Unternehmen wie Twitter Schritte unternommen haben, um mit der Situation umzugehen, sagen viele Menschen, dass sie mehr tun müssen.
Eine mögliche Antwort ist, dass Social-Media-Websites mehr Geld in die Entwicklung von Algorithmen stecken, die Hassreden finden und beseitigen können, bevor sie sich ausbreiten können. Eine andere Möglichkeit besteht darin, enger mit zivilgesellschaftlichen Gruppen und anderen Interessengruppen zusammenzuarbeiten, um Hassrede-Richtlinien und -Strategien im Internet zu entwickeln, die besser funktionieren.
Hassreden sind ein großes Problem, das uns alle betrifft, und das Twitter-Verbot ist eine gute Möglichkeit, diesen Punkt deutlich zu machen. Auch wenn Social-Media-Sites wie Twitter viel zur Lösung des Problems beitragen können, liegt es an jedem von uns, sich zu äußern und etwas zu unternehmen, wenn wir Hassreden hören. Der Boykott ist ein starkes Zeichen dafür, wie frustriert die Menschen darüber sind, wie langsam sich die Dinge ändern und wie viel mehr getan werden muss. Es ist ein Schlachtruf für uns alle, zusammenzuarbeiten, um das Internet zu einem besseren und einladenderen Ort für alle zu machen.