Fatal oder harmlos – Wie hart trifft Googles Werbeblocker für Chrome deutsche Publisher?

Als Google seinem Chrome-Browser kürzlich einen Werbeblocker hinzufügte, waren die Leute in der Werbebranche sowohl besorgt als auch glücklich. Obwohl das Ziel des Werbeblockers darin besteht, lästige Werbung zu beseitigen, die die Benutzererfahrung ruiniert, befürchten einige Autoren, dass dies ihr Einkommen beeinträchtigen könnte. Deutsche Autoren sind besonders besorgt darüber, wie sich dieser Werbeblocker auf ihr Geschäft auswirken wird.

Der Bundesverband der digitalen Verlage und Vermittler (BVDW) in Deutschland hat 2018 eine Studie darüber durchgeführt, wie sich Werbeblocker auf das deutsche Verlagsgeschäft auswirken. Die Studie ergab, dass Werbeblocker deutschen Verlagen jährlich etwa 1 Milliarde Euro an Einnahmeverlusten kosten. Mit Googles neuem Werbeblocker für Chrome gibt es Bedenken, dass diese Zahl steigen könnte.

Der Werbeblocker von Google für Chrome stoppt Anzeigen, die nicht den Better Ads Standards der Coalition for Better Ads entsprechen. Diese Regeln sollen das Benutzererlebnis verbessern, indem lästige oder störende Anzeigen entfernt werden. Der Werbeblocker von Google blockiert Anzeigen, die diesen Regeln nicht entsprechen, wie Pop-ups, automatisch abgespielte Videos und Anzeigen, die mehr als 30 % des Bildschirms einnehmen.

Auch wenn dies für die Nutzer eine gute Sache zu sein scheint, sind Publisher, die mit dieser Art von Anzeigen Geld verdienen, zu Recht besorgt. In Deutschland, wo Internetwerbung einen großen Teil der Einnahmen der Verlagsbranche ausmacht, könnten die Auswirkungen dieses Werbeblockers besonders schlimm sein.

Beachten Sie jedoch, dass der Werbeblocker von Google nicht alle Anzeigen stoppt. Anzeigen werden nur gestoppt, wenn sie nicht den Better Ads Standards entsprechen. Das bedeutet, dass Produzenten, die sich an diese Richtlinien halten, keine großen Einkommenseinbußen hinnehmen sollten.

Google hat Autoren außerdem ein Tool namens „Ad Experience Reports“ zur Verfügung gestellt, mit dem sie sehen können, ob ihre Anzeigen gegen die Better Ads Standards verstoßen. Dieses Tool kann Autoren helfen, herauszufinden, was mit ihren Anzeigen nicht stimmt, und sie zu beheben, bevor der Werbeblocker von Google sie blockiert.

Trotz dieser Schritte sind sich einige deutsche Autoren immer noch nicht sicher, wie sich der Werbeblocker von Google auf ihr Geschäft auswirken wird. Markus Schoberl, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), sagte in einem Interview mit dem Handelsblatt, er sei besorgt, dass Googles Werbeblocker Deutschlands Medien weniger vielfältig machen könnte.

Schoberl sagte, dass der Werbeblocker kleinen und mittleren Websites mehr schaden könnte als großen, weil sie möglicherweise nicht das Geld hätten, um ihre Anzeigenformate zu verbessern. Er war auch besorgt, dass Googles starke Position in der Online-Werbung ihm zu viel Kontrolle über das Verlagsgeschäft geben könnte.

Diese Sorgen sind nicht ohne Grund. Google hat einen Marktanteil von 37 % und ist damit derzeit führend bei Online-Werbung. Einige Verleger und Regierungsbeamte haben gesagt, dass diese Kontrolle dem Wettbewerb schadet. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Google versucht hat, diese Probleme anzugehen, indem es beispielsweise Maßnahmen ergriffen hat, um seine Werbepraktiken klarer zu gestalten.

Noch ist unklar, wie sich Googles Werbeblocker für Chrome auf deutsche Autoren auswirken wird. Einige Autoren befürchten, dass sie durch die Änderung Geld verlieren könnten, andere sehen darin eine Möglichkeit, die Benutzererfahrung zu verbessern. Am Ende wird der Werbeblocker von Google nur dann erfolgreich sein, wenn er eine gute Mischung findet zwischen dem Schutz der Nutzer vor lästiger und aufdringlicher Werbung und der Gewährleistung, dass Publisher weiterhin Geld mit Online-Werbung verdienen können.

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